Panorama-Nachrichten – Dezember 2019
Seine Gedanken…
Rundbriefbeitrag von Anni Sasek
„… sind höher als die unseren.“ Dieser Bibelvers aus Jesaja 55,9 ist wohl jedem Christen bekannt und so schnell gibt man ihn von sich in Lebenslagen, in denen man in Erklärungsnotstand kommt, bezüglich schwerer Ereignisse oder Schicksalsschläge. Damit sucht man Trost oder Halt: „Es wird dann schon irgendwie gut kommen.“
Dass es aber nicht nur irgendwie gut kommt …, dass SEINE Gedanken nicht nur höher, sondern wunderbar, perfekt, unbeschreiblich gut, tief, herrlich, unendlich weise und den Gesamtkontext überblickend sind, das habe ich/bzw. wir sehr oft erfahren dürfen.
Im Zuge der bevorstehenden Doppelhochzeit von Elias & Steffi und Anna-Sophia & Ramon blättere ich ein Fotoalbum nach dem anderen durch. Was haben wir nicht alles zusammen erlebt in diesen Jahrzehnten! Es kommt mir echt vor, als hätte ich mindestens drei Leben durchwandert mit ca. drei bis vier Familien à je drei bis vier Kinder. Nach Adam Riese ergibt das neun bis elf Kinder … und die Leute bezeugen Ivo und mir öfters, dass wir immer noch jung aussehen würden. Ist das nicht ein Wunder?
Meine Gedanken schweifen zurück zum Beginn unserer Geschichte, als ich voller Elan und vieler, vieler guter Vorsätze Ivo (meinem Bräutigam) vorschwärmte, dass ich auf jeden Fall einmal so viele Kinder haben möchte wie Gott uns gibt …! Hoppla! Hatte ich ihn überhaupt gefragt, was er dazu meint? Oh Schreck, ich habe wohl nicht einmal bemerkt, was ich in ihm damit auslöste.
„Wer soll das bezahlen??“ „Wer soll das tragen können, so viele ,fremde‘ Menschen in der Wohnung, die hinter deinen Kühlschrank gehen, dich Tag und Nacht herausfordern und ständig etwas von dir wollen??“ Wir kannten damals ja noch keine unserer zukünftigen Perlen … Ivo war weise und versuchte nicht, mich mit Diskussionen umzustimmen, denn sein Bild war da eher etwas amerikanisch: zwei Kinder (und ev. einen Hund …?). Nein, er nahm diese Herausforderung mit ins Gebet und rang es vor dem Herrn aus – wie alle Dinge in seinem Leben.
Ich dagegen machte mich guten Mutes auf diesen abenteuerlichen Weg. Ich wusste ja, „dass Gott mich kennt“ und „weiss“, dass ich nur begrenzte Kraft habe. „Er wird das genau richtig machen.“
Was ich in diesem Moment noch nicht wusste oder besser gesagt erfahren hatte, war, dass SEINE GEDANKEN höher sind als meine. Das meint, dass ER wohl mich und meine Grenzen kannte, aber ICH IHN NOCH NICHT!! Ich kannte SEINE unbegrenzten Möglichkeiten, Kräfte und Ozeane an Kraft, die man täglich anzapfen kann, noch nicht. So könnt Ihr Euch denken, wie lange es ging, bis ich mit diesem wunderbaren Gott kollidierte, weil ich „gefühlt“ mit meiner Kraft am Ende war. Damals nach der, zwar sehr gesegneten, übernatürlichen Steissgeburt von Noemi bei uns zu Hause, war mir sonnenklar, dass nun eine „Sabbat-Zeit“ für mich anstand. Das heisst: Mindestens ein bis zwei Jahre Ruhepause. Der Herr war aber anderer Meinung. ER meinte es gut und wollte mich lösen von meiner eigenen Kraft, die ständig alles im Griff und im Überblick haben wollte und beschenkte mich sehr kurz darauf mit einer weiteren Schwangerschaft. Natürlich freute ich mich, dass uns ein neues Leben geschenkt wird, aber mein Entschluss stand dennoch fest, dass nach dieser Geburt die Familie Sasek mit fünf Kindern in die Geschichte eingehen würde. Ich war ans Ende meiner eigenen Kraft gekommen: „Niemand auf der Welt hat so viel Kraft das zu schaffen, was ich ursprünglich wollte.“ … und das stand mir ja auch frei.
Doch dann begann ein ganz anderes Kapitel in meinem Leben: Leben nicht aus der eigenen Kraft! Leben aus IHM – leben mit Flügeln! Ihr könnt Euch denken, was nachher passiert ist, als ich die ganze fünfte Schwangerschaft hindurch wie von Engelshänden gestützt wurde, die Treppenstufen hoch und runter „geflogen“ bin, links und rechts auf dem Arm ein süsses Mädchen hatte, das mich liebte und ich mich fühlte, wie von Gott selbst jeden Moment getragen. Ich konnte nur noch weinen, als ich nach der Geburt dieses liebliche Sulamithchen in mei-nem Arm hatte: „Gott wollte mich so beschenken und ich dachte das geht nicht!“ Trotzdem wollte es Ivo aber noch genau von mir wissen: „Was ist jetzt mit der 5-Kind-Sasek-Familie?“ Jetzt trieb es auch mich vor den Herrn. Das Aus-Ringen aber war schon vorher über die Bühne gegangen. Ich kam nicht darum herum zu bezeugen, was der Herr in mir an Verwandlung bewirkt hatte und was sich als grosses Verlangen in mir niederschlug: „Sieben Kinder wäre wunderbar für die Familie Sasek!!“ Also keine Spur von einem „Du musst!“ Vielmehr war es genau so, wie ich es erst viel später durch den Dienst von Ivo lernte zu verstehen: Bei Gott gibt es kein „Du musst!“ – nur das, was von IHM gewirkt wird und von selbst ausfliesst, weil ER es als Verlangen in uns aufsteigen lässt, das ist es. Bei IHM gibt es folglich nur ein „Du wirst“, wie wir das von der neuen Übersetzung her kennen. Man straft also immer nur sich selbst, wenn man es besser weiss, wie Ivo schon oft in den Botschaften erwähnte: „Du fühlst Dich erst richtig als Mensch, wenn ER in Dir und durch Dich wirkt!“
Seither sind so viele Wunder passiert, dass man Bücher füllen könnte und ich kann sagen: „Was wäre, wenn ich in meiner eigenen Kraft geblieben wäre und es weder einen Elias („Nr.6“) noch eine Anna-Sophia („Nr.9“) geben würde?“ Der Verlust wäre nicht auszudenken. Diese Kollision mit Gott hat mir so gutgetan! Bist Du auch schon mit Gott kollidiert? Wenn nicht, steht Dir die grösste Kollision bevor, die Du Dir vorstellen kannst, denn Seine Gedanken sind so viel höher als unsere, das zeigt sich irgendwo in der Praxis. Ich kann mit Gewissheit sagen: Wer noch nie mit Gott kollidiert ist, befindet sich entweder voll im eigenen Dünkel oder ist auf einem Irrpfad mit völlig falschem Gottesbild.
Es gibt aber einen Weg, diese Kollision vorzuziehen, freiwillig. Indem man sich einer Bemessung stellt, wo einmal das ganze Leben den Gesetzen des Geistes des Lebens und der Kraft Gottes, die sich im gemeinsamen Zeugnis des Friedens offenbart, gestellt wird. Das bieten wir Dir hier von Herzen an.
Denn wie gesagt: SEINE Gedanken über uns sind nicht nur höher, sie sind so unglaublich wunderbar, perfekt, überaus weise, vollkommen … und HERRLICH!
Das wünsche ich Dir und uns allen!
Herzlich,
Anni
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