Panorama-Nachrichten – Februar 2021

Sulamith: Alles in Dir!
Rundbriefbeitrag von Sulamith, 29 J.

Wir leben ja schon in einer sehr spannenden Zeit. Man weiss an keinem Tag, was als Nächstes mit uns geschieht und welche Gesetze uns plötzlich noch mehr der Freiheit berauben. Manchmal machte ich mir dann auch Sorgen, was passieren könnte, wenn irgendwann vielleicht auch die kleinsten Kinder Situationen ausgesetzt sind, in denen sie ganz alleine, ohne Mama, die richtigen Entscheidungen treffen müssen.
An unserer letzten Online-Grosskonferenz ermutigte uns Pa in dieser Hinsicht auf sehr hochhebende Weise. Er visionierte, daran zu glauben, dass jeder, vom Kleinsten bis zum Grössten, alles weiss und alles kann! Speziell die Kinder dürfen wissen, dass, egal was passiert, Gott in ihnen zeigt, was sie zu tun haben! Gäbe es ein „letztes Wort“, das man dem Kind zurufen kann, wäre das wohl: „Du weisst alles! Du hast alles in Dir!“ (Zitat aus dem Lehrgang vom 25.12.2020)
Das ermutigte uns sehr, diese Vision den Kindern näher zu bringen und sie in diesem Wissen zu stärken. Im ganz grauen Alltag schien mir dies aber nicht selten sehr in die Ferne zu rücken. Denn da wussten die Kinder meist die kleinsten Dinge nicht mehr, die wir ihnen schon „hundert Mal“ gesagt haben. Nachdem ich mit den Kindern zusammen jedoch die Vision der Botschaft bewegt hatte, war sie voll wieder greifbar. Denn das Kleine IST ja das Grosse. Wenn die Kinder zu Hause lernen, in die Eigenverantwortung zu kommen, dann können sie es auch dann, wenn wir ihnen mal wirklich nicht mehr helfen können. Anstatt nach dem Abendbrot den Kindern jeden kleinen Schritt „zehn Mal“ vorzukauen, ermutigten wir sie daher: „Ihr wisst alles, was jetzt dran ist!“ Plötzlich funktionierte das Zähneputzen, Pyjama anziehen und sich bettbereit machen wie geschmiert :). Wow, es geht! Ähnlich lief es auch fast jeden Morgen, wenn ich Samantha (5 J.) für den Kindergarten bereitmachte. Dies war für uns beide oft ein Katapult, welches uns schlagartig aus der Ruhe brachte. Was einen plötzlich so alles zu stören vermag. Die Schnürsenkel, die nicht bei beiden Schuhen genau gleich fest zugezogen sind. Oder die Mütze, die minimal schief sitzt oder die Regenhose, die über einem Stiefelchen etwas tiefer runtergezogen ist als beim anderen … Das sind natürlich existentielle Probleme, besonders wenn die Zeit etwas drückt. 🙂 Doch auch hier fanden wir die Lösung in eben beschriebener Vision. Samantha kann alles! So übergaben wir ihr die Verantwortung, sich ganz selbstständig für den Kindergarten bereit zu machen, ohne dass ich ihr helfen brauche. Seither ist der Unterschied wie Tag und Nacht. Fröhlich bewältigt sie das und wir können uns mit Freude verabschieden und ich schaue ihr noch lange nach, wie sie an der Strasse entlang hüpft. Herrlich! 🙂 Selbst bei der kleinen Kosima (3 J.), die sich nicht selten den Spitznamen „Chaosima“ gefallen lassen musste, beginnt die Mündigkeit zu erwachen. Manchmal zog sie, gefühlt, eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Doch plötzlich sehe ich im Augenwinkel, wie sie unaufgefordert kleine Dinge beim Vorbeigehen wegräumt oder nicht benötigtes Licht löscht und von selbst meine Bedürfnisse wahrnimmt. Wunderbar, diese ersten Ansätze des „Du weisst alles und hast alles in Dir!“
Möge dieses vollkommene Wissen noch durchgehend und vollständig in den Kindern der neuen Welt und natürlich in uns allen erwachen!

Ganz liebe Grüsse

Sulamith


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