Panorama-Nachrichten – Dezember 2021
Begeisterter Zuhörer oder Umsetzer
Rundbriefbeitrag von Noemi, 32 J.
„Danke Jesus, dürfen wir schon bald Papapi (Grosspapi Ivo) hören gehen und machst du, dass Papapi dann nicht nur kurz redet, sondern gaaaaaaaaaanz lange, dass wir gaaaaaaaanz lange Papapi hören können …“ Aus tiefstem Herzen kam dieses Gebet letzthin mehrmals von unserem Josua (5 J.) vor einer Online-Veranstaltung. Ich musste jedes Mal schmunzeln … Er versteht ja an so einem Tag nicht viel und für so kleine Kinder ist doch normalerweise ein ganzer Tag „zuhören“ und einfach „dabei sein“, menschlich gesehen ja nicht gerade das „Attraktivste“ !
Da stellt sich mir die Frage: Was ist das für eine Kraft, die ein so kleines Kinderherz bewegt, einfach dabei sein zu wollen – ohne viel zu verstehen? Für mich ist es einfach ein Zeichen, dass der Dienst von Papa ein lebendiger, gottgewirkter und gottgesalbter Dienst ist, an dem wir Teil haben dürfen. Das sieht man meines Erachtens zeichenhaft an den Kindern, die sogar die Nächte zählen, wievielmal sie noch schlafen müssen, bis der „grosse Tag kommt“ …
Auch für mich selber ist jede Veranstaltung eine absolute „Oase“, ein Zuhause und ein Stück Berührung mit dem „Himmel“! Jedes Mal wird einem so viel Licht, Wegweisung, Klarheit, Glaube und Mut geweckt, dass man selber – in den Worten von Josua – am liebsten „nie aufhören würde, Papapi zu hören“ und einfach nur begeistert ist! Das ist so wunderbar.
Doch kennst Du das auch, dass schon einige Tage oder Wochen später, nicht mehr ganz alles so „funkelt“ und im glänzenden Licht steht, was man gehört hat und man schneller wieder in der Realität des „grauen Alltags“ gelandet ist, als man es sich wünschen würde?
Leider gibt es an dieser Stelle immer wieder Leute, die dann innerlich aufgeben und sagen: „geht nicht“, die dann einfach etwas „Neues“ suchen oder gar am Wort/Dienst beginnen herumzukritisieren, weil alles gerade nicht mehr so „rosig“ erscheint. Das ist schade!
Ich erlebe aber immer wieder, dass der Moment des „grauen Alltags“ mir helfen will, das Gesagte IN MIR SELBER DRIN zu tieferem Leben zu erwecken. Gerade die dunklen Momente helfen mir, dass es nicht nur bei der „Begeisterung an der Veranstaltung“ bleibt, sondern dass das Gesagte in die TAT und Umsetzung kommt.
Wie gut tut es daher immer, wenn ich genau in diese „grauen“ Momente des Alltags hinein das Gehörte wiederhole und so lange „assimiliere“[1], bis es in mir drin wieder genauso Glaube wirkt, wie bei der Veranstaltung. Da werden auf einmal z.B. kleine Meinungsverschiedenheiten in der Ehe zur freudigen und spannenden Angelegenheit, wo tiefere Einsheit daraus erfolgt … Oder Korrekturen fördern den Glauben, statt dass sie den Mut rauben … Oder wenn die Kinder am Abend (gefühlt ) zum zehnten Mal aus dem Zimmer kommen, weil da noch was „drückt“ und dort noch ein Bedürfnis ist … ich nicht mehr „aus der Bahn“ falle, sondern dies umso grössere Erwartung in mir weckt, das Reden des HERRN darin zu erkennen, bis in allem Ruhe ringsum herrscht usw.
Ich hoffe, dass auch Du nicht nur begeisterter Hörer des Wortes bist, der immer nach „Neuem“ sucht, wenn es Dir gerade nicht so gut geht! Nutze doch auch Du alle Deine Nöte, um tiefer in die Umsetzung des Gesagten hineinzufinden und dadurch alles, was Dir begegnet, zu blühendem Leben zu verwandeln!
Herzliche Grüsse
Deine Noemi
[1] anderes Wort für „wiederkauen“
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