Panorama-Nachrichten – Mai 2021

Der EINE Pfeil
Rundbriefbeitrag von Anni Sasek

Ich bin dem Herrn so dankbar, dass wir Anfang April, trotz all den zermürbende Corona-Einschränkungen, ein Schlupfloch geschenkt bekommen haben, um uns als Familie für ein Trockendock ein wenig zurückzuziehen. Es war wirklich ein Glaubensprojekt, eine so lange Reise in den Süden zu machen mit all den verwirrenden Bestimmungen wie Nachtfahrverbote, Polizeiaufgebote an den Grenzen, Drohungen usw. Es öffnete sich aber einfach Schritt für Schritt eine Tür vor uns und wir nahmen sie, weil wir den Frieden Gottes darauf verspürten.

Wir wollten doch auch nach sehr langer Zeit wieder einmal unseren betagten (Gross)Vater besuchen, der – wie so viele alte Leute – jetzt am Vereinsamen ist und keinen Besuch mehr bekommt. Dabei fühlte man sich fast wie ein Verbrecher … und musste sogar scheinbar verbarrikadierte Grenzen passieren. Ist das nicht Wahnsinn? Wo ist unsere Welt nur hingekommen? Ich erkenne sie nicht wieder. Nun, es ist frühmorgens. Wir sind wie immer mit zwei Fahrzeugen im Konvoi unterwegs und unser Reiseleiter Joschua hat alles fein säuberlich vorbereitet, sodass die Fahrer-Beifahrer-Wechsel für diese lange Fahrtstrecke reibungslos ablaufen. Ein kurzer Halt, Fahrertausch und schnell weiter, dass wir keine Zeit verlieren. Noch etwas benommen von meinem Nickerchen setze ich mich ins Fahrzeug, um wie gewohnt die vor mir liegende, etwas schwierige Strecke als vorausgehendes Fahrzeug anzupacken. Während alle schon auf den Start warten, gewahre ich, dass ich das Navi dieses Fahrzeugs überhaupt nicht kenne. Es gibt so viele verschiedene Ansichten: zwei verschiedene im direkten Sichtfeld vor dem Steuerrad und eine auf der Seite. Keine davon ist mir vertraut. Die eine zeigt den Strassenverlauf aus der Vogelperspektive und da ich mich mit diesem neusten Stand der Technologie nicht auskenne, weiss ich natürlich nicht, dass ich nur mit einer kleinen Fingerbewegung das Bild hätte in die Nah-Perspektive ziehen können. Die andere Ansicht war nur ein einziger Pfeil. Keine Autobahnnummer, keine Angabe über die nächste Abzweigung, keine Beschriftung – nichts als nur dieser Pfeil. „Gut, dass muss jetzt einfach irgendwie gehen, die anderen warten und ich will Ruthli nicht mit der Vorausfahrt belasten.“

Ihr könnt Euch denken, was dann passiert ist … Der Supergau, vor dem wir immer grossen Respekt hatten: Wir haben uns verloren, und zwar so sehr, dass nicht mal mehr unsere kleinen Funkgeräte, die wir zur Kommunikation hatten, funktionierten. Ich bin auf die Vogelperspektive reingefallen, falsch abgebogen und hatte dazu noch Ruthli verloren!! Oh, weh! Jetzt hatten wir drei – Lois, Boasa und ich – diesen weiten Weg alleine vor uns und ich hatte keine Ahnung, wo wir waren … (Selbst das Notfallhandy konnte uns nicht wieder zusammenbringen.) Ja, jetzt durfte ich endlich kapitulieren, dass ich gar nichts weiss, und es gab nur diesen einen Weg: mich ganz diesem einen (kleinen, weissen, provokativen) Pfeil anzuvertrauen. So hatte ich in den Hintergassen von Grenoble (einer französischen Stadt – wo der Pfeil mich durchführte) meinen „Hörnerkampf“ mit diesem einen Pfeil – einfach mal zu GEHORCHEN! Als wir dann endlich merkten, dass wir nur wenige Kilometer vom anderen Fahrzeug entfernt waren und wieder kommunizieren konnten, gewahrte ich erst, dass dieser Pfeil sich etwas gedacht hatte, nämlich den schnellsten und nächsten Weg zu suchen, und leitete mich deshalb von einer ganz anderen Seite dieser Stadt auf die eigentlich wichtige Strasse. Als wir uns schlussendlich wieder fanden, konnten wir doch noch fröhlich zusammen die weite Strecke bewältigen. Diese Lektion werde ich nie mehr vergessen, denn GENAU so läuft es im Geist!

Ivo erklärte uns bei der letzten internen Online-Konferenz nochmals so schön, wie nämlich die Führung Gottes, des Geistes des Lebens und des Friedens funktioniert. (Und es braucht sehr viel Geist in dieser Zeit!!).

Ivo zitierte in seinem Vortrag die Bibelstelle aus Jes. 42,16, die so deutlich zeigt, wie einfach das funktioniert: „Ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen … Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen!“ Hier noch ein paar Zitate, die mir so tief zur Offenbarung geworden sind: Mehr Geist zu bekommen, bedeutet aber nicht: 

mehr Wissen (welcher Weg?), mehr Können, mehrAnstrengung. Es bedeutet, treuer und ungeteilter dem EINEN Pfeil – dem Geist des Lebens und Friedens – hinterher zu gehen.

„Es braucht nur das Grundwissen des Vertrauens – alles andere ist Gottes Sache.“
„Sobald wir zu weit nach vorne schauen, ist es aus, kommen wir in die Verwirrung …
es ist immer direkt vor der Nase! Wenn du ruhst und es nimmst, sobald es da ist!“
„Frag nicht wie, wann … Er zeigt es immer im Moment – da, wo du stehst, immer unmittelbar!“
„Man kann einen Weg gehen, den man nicht kennt.“ …
„Das, was dran ist, eröffnet sich vor deinen Augen – aber NICHT, wenn du im Zweifel bist …“

Da haben wir ihn: Den EINEN Pfeil des Lebens und des Friedens, der uns zuverlässiger und präziser nicht führen könnte! Und dieser eine Pfeil reicht! Da können wir auf Jahrzehnte der präzisen Führung Gottes zurückschauen! Danke, Herr, dass es so einfach und befreiend ist, wie einem Navi-Pfeil hinterher zu fahren, (– wenn man den eigenen Kopf endlich abgibt :D). Lasst Euch für diesen Geistwandel, gemeinsam mit uns im Organismus, gewinnen!

Ich kann Dir eine Geschichte erzählen, wohin alles andere führt …

Herzlich

Anni

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