Wie durchbricht man Narrative? von Andreas (36J.)
Panorama-Nachrichten – August 2023

Ein Narrativ ist eine Geschichte, welche uns die Welt erklären will und einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Ich nenne ein paar Beispiele:

Das menschgemachte CO2 ist die Ursache für den Klimawandel.

Die Politik sorgt sich nur um unser Wohlergehen.

Impfungen sind ungefährlich und schützen vor Ansteckung durch Viren.

Die WHO kümmert sich um unsere Gesundheit usw.

Viele Menschen sind voll solcher Narrative, weil sie ihnen scheinbar Sicherheit geben, und sie verteidigen diese daher als ihre eigene Meinung. Dabei haben sie lediglich die über die Massenmedien verbreiteten Narrative übernommen. Je mehr solcher Narrative sie kennen, desto mehr meinen sie, alles und jedes beurteilen zu können. Sie fühlen sich dabei besonders intelligent und gebildet, merken aber nicht, dass sie vor allem getäuscht sind.

Von solchen Menschen sind wir alle umgeben, und manchmal möchte ich daran verzweifeln. Wie können wir sie aus ihrer gutgläubigen Blase herausholen? Das scheint umso schwerer, wenn man noch dazu schon als Sektenanhänger abgestempelt ist. Wie kommt man dann noch an die Menschen heran?

Ein Erlebnis, das ich kürzlich machte, zeigte mir wieder, wie einfach es ist, ein scheinbar unumstössliches Narrativ zu durchbrechen. Durch die vielen verleumderischen Medienberichte über uns halten sich einige aus unserem Dorf zu uns auf Abstand. Mir scheint, dass sie zum Teil Blickkontakte eher vermeiden, und einige möchten uns kaum grüssen. An einem warmen Abend waren wir als ganze Familie draussen. Ich versuchte, unserem Fridolin und unserer Amina das Fahrradfahren beizubringen. Die grösseren Kinder fuhren vergnügt mit ihren Fahrrädern rundherum. Meine liebe Frau hatte unsere Kleinste hinten auf den Kinderfahrradsitz geschnallt und machte ebenfalls eine Runde mit dem Fahrrad. Dabei war die Kleine eingeschlafen und hing etwas amüsant im Fahrradsitz. Insgesamt war es eine absolut friedliche Atmosphäre. Während ich neben Amina herlief, bemerkte ich auf einmal, dass einer aus unserem Dorf, mit dem sich sonst noch nie eine Konversation ergeben hatte, wie angewurzelt dastand und uns beobachtete. Wir wechselten dann zwei, drei Worte darüber, dass es viel Arbeit bedeutet, bis alle das Fahrradfahren gelernt haben. Es war das erste Mal, dass ich ihn so fröhlich uns gegenüber sah und mit ihm reden konnte. Kurz darauf stieg er ins Auto und musste wegfahren. Fridolin winkte ihm noch begeistert nach und rief laut „Ciao“. Er strahlte übers ganze Gesicht und winkte ihm zurück.

Für mich war dieses Erlebnis ein absolutes Highlight. Ich bin überzeugt, in diesem Moment war jedes Narrativ durchbrochen. Was war das Geheimnis? Es war die Berührung mit dem Wahren, Echten, mit dem göttlichen Leben in der kleinsten Zelle. Und dort liegt doch das grösste Bedürfnis der Menschheit, weil genau im nächsten Umfeld klappt das Zusammenleben meistens nicht. Wir müssen also nicht versuchen, die Menschen durch Diskussionen und Argumente aus ihren Narrativen herauszuholen. Die Berührung mit der Wirklichkeit genügt. Genial, oder?

Lass uns gemeinsam zu solchen Heilsfaktoren des Lebens werden, bis jedes noch so feste Narrativ eingestürzt ist.

Herzlichst

Andreas

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